Flash: Von der Erfolgstechnik zum gefährlichen Relikt
27.7.2017 - Der Flash-Player war einst die populärste Multimedia-Software im Internet. Dann rechnete Steve Jobs mit Flash ab und verbannte es von seinem iPhone. Jetzt hat Adobe das Ende für Flash verkündet: 2020 ist endgültig Schluss. Ein Rückblick.
Flash stirbt einen langsamen Tod – in drei Jahren ist aber endgültig Sense, verkündete nun Adobe. Jung stirbt die Multimedia-Software dann nicht, im Gegenteil: Mit über zwanzig Jahren ist Flash ziemlich alt geworden – eine Ewigkeit in Internet-Jahren gerechnet. Längst haben offene Web-Standards die Nachfolge des Urgesteins angetreten und Flash damit überflüssig gemacht.
Dank Flash konnten Entwickler bessere Browser-Spiele entwickeln, später sogar in 3D. Und Werbetreibende freuten sich über aufregende Werbebanner, die blinkten und sich bewegten. So "bereicherte" Flash das Web auch mit breiten Skyscraper- und Wallpaper-Bannern – viele Websites waren mehr flirrende Werbung als alles andere. Flash sei Dank.
Sicherheitsrisiko Flash-Player
Die weite Verbreitung von Flash ist aber auch ein Problem, denn die Software ist seit jeher unsicher. Sehr unsicher. Immer wieder klaffen große Lücken im Flash-Player, auch kritische. Immer wieder heißt es: "Wer Flash auf seinem System hat, muss handeln". Adobe veröffentlichte sogar schon akute "Notfall-Updates", weil Angreifer über Flash volle Kontrolle über befallene PCs erlangen konnten. Der Flash-Player war, ist und bleibt eine riskante Software – und das deutsche BSI zählt weiter fleißig Sicherheitslücken.
Security-Experten waren deshalb nie große Flash-Fans und empfahlen, die Software am besten gleich vom PC zu verbannen. Der größte Feind von Flash war aber wohl Apple-Chef Steve Jobs: Bereits 2010 prophezeite er das Ende von Flash. In einem offenen Brief arbeitete er sich an der Software ab: Flash sei unsicher, nicht offen, lahm und Akku-aussaugend.
Im November 2011 verkündete Adobe überraschend, Flash nicht mehr für Mobilgeräte weiterzuentwickeln. Stattdessen werde man verstärkt in HTML5 investieren, sagte ein Adobe-Sprecher damals. Eine gute Idee. Kaum ein Smartphone-Surfer dürfte Flash je vermisst haben.
Quelle: heise.de